ÜBER UNS
Die 1917 von Bürgern der Gemeinde Großwilfersdorf gegründete Genossenschaft ist heute Netzbetreiber und Energielieferant für über 1.600 Netzkunden.
Vier Wasserkraftwerke liefern mit ca. 3,5 Millionen kWh pro Jahr Energie für rund 850 Haushalte. Das Biomasseheizwerk mit einer Ofenleistung von insgesamt 2.600 kW versorgt derzeit 68 Kunden mit Wärme - und das 365 Tage im Jahr.
Mit unserer E-Installation und unserem Elektrofachhandel bekommen unsere Kunden alles aus einer Hand.
Das Unternehmen bietet derzeit 28 MitarbeiterInnen (davon 4 Lehrlingen) einen gesicherten Arbeitsplatz.
CHRONIK
1931 Kraftwerksbau Zentrale
1981 Kraftwerksbau Schlachermühle
1987 Kraftwerksneubau Zentrale
1996 Neubau Verkaufsgebäude
2002 Umbau Schaltanlage Zentrale
2005 Bau Biomasseheizwerk
2007 Kraftwerksbau Maierhofen
2016 Kraftwerksbau Restwasserkraftwerk
2017 100 Jahre E-Werk
Die Gründung der Genossenschaft
Mitten während des Ersten Weltkrieges im Jahr 1917 wurde von einigen Männern die Initiative ergriffen, den elektrischen Strom für Großwilfersdorf nutzbar zu machen. Bereits seit 1902 wurde in der Schlachermühle mit einer elektrischen Anlage mit 110 V und 60 A Strom erzeugt. Es gab aber noch kein Leitungsnetz, das diesen Strom in den Ort nach Großwilfersdorf transportierte. Am 6. August 1917 wurde unter dem Vorsitz von Herrn Richard Horvath eine gut besuchte Besprechung im Gasthaus Ritter in „Angelegenheit der Errichtung einer elektrischen Anlage in Großwilfersdorf“ einberufen. Da diese Idee in der Bevölkerung großen Zuspruch erhielt, wurde in dieser Versammlung ein vorbereitender Ausschuss gewählt. Wie Ökonomierat Anton Heinrich in der Festschrift zum 30 Jahr Jubiläum ausführt, können diese Personen „mit Recht als die Gründer der Elektrizitätsgenossenschaft Großwilfersdorf bezeichnet werden“. Nach drei weiteren Sitzungen war es soweit und die Großwilfersdorfer gründeten am 23.September 1917 eine Genossenschaft unter dem Namen „Elektrizitätswerk Großwilfersdorf reg.Gen.m.unb.H.“. Eingetragen ins Handelsbuch wurde die Genossenschaft am 31.August 1918. Bei der Gründung hatte die Genossenschaft 75 Mitglieder. Als Unternehmenszweck wurde folgendes festgelegt: „Die Erzeugung von Elektrizität behufs Abgabe des elektrischen Stroms zu Zwecken der Beleuchtung, Wärme und Kraftübertragung. Letztere zur Inbetriebsetzung aller Arten von landwirtschaftlichen und anderen Maschinen. Die Abgabe von elektrischer Energie findet nur an Mitglieder statt.“ Als Gründungsobmann wurde Pfarrer Johann Schmiedbauer gewählt. Er hatte diese Funktion aber nur kurz, von September 1917 bis Feber 1918, inne. Ihm folgte Johann Gleichweit.
Der Vorstand bestand aus folgenden Personen:
Obmann Johann Gleichweit,
Stellvertreter Franz Freiberger, Franz Flechl, Anton Delefant, Josef Scharrer
und als Geschäftsführer der Einberufer der ersten Besprechung Kaufmann Richard
Horvath. Als Betriebsleiter fungierte Herr Haas.
Die ersten Jahre
Die Stromproduktion erfolgte bei der Schlachermühle, wobei die
Turbinenanlage Josef Schlacher und der Dynamo der Genossenschaft gehörten. Ein
Strombezugsvertrag wurde mit Herrn Josef Schlacher abgeschlossen. Bis zum Jahr
1921 wurde Großwilfersdorf mit einer Eisenleitung und einer Betriebsspannung
von 110/190 Volt versorgt. Damit war eine Lichtstrom-Versorgung möglich, aber
der Kraftbedarf für Elektromotoren konnte damit nicht gedeckt werden. 1919
findet sich in den Protokollbüchern der Beschluss zur Anschaffung von 550 Stück
Lampen. Im Jahr 1919 kam es auch zu technischen Mängel bei der E-Werksanlage. Mit der
Errichtungsfirma Wegrath wurde ein Vergleich geschlossen. Die Reparaturkosten
durch die Firma Elin in Höhe von 53.000 Kronen wurden durch eine
Entschädigungszahlung der Fa. Wegrath (21.000 Kronen), Fremdkapital (21.000
Kronen) und Eigenmittel der Mitglieder (11.000 Kronen) aufgebracht.
1920-1929
Auch in den Nachbarortschaften von Großwilfersdorf wurde der Wunsch nach einer Elektrizitätsversorgung immer größer und es wurden zu diesem Zwecke eigene E-Genossenschaften gegründet. 1921 erfolgte der Anschluss der Gemeinden Söchau, Söchau Umgebung, Lindegg, Loimeth und Hainfeld durch den Bau von Hochspannungsleitungen. Hainfeld schied jedoch auf Grund von Meinungsverschiedenheiten wieder aus. 1923 trat man dem Landesverband der steirischen E-Werke bei. Im selben Jahr erweiterte sich das Einzugsgebiet um die Orte Jobst und Radersdorf. Maierhofen folgte 1924. Durch die Vergrößerung des Einzugsgebietes war 1922 ein Neubau der Versorgungszentrale notwendig geworden. Die Baukosten beliefen sich auf 4,8 Mio. Kronen. Jede Teil-Genossenschaft hatte einen Vorschuss von 300 Tsd. Kronen zu leisten. Die Stromproduktion erfolgte weiterhin bei der Schlachermühle. Am 1. August 1925 erfolgte die endgültige Konzessionserteilung mit der Eintragung ins Gewerbebuch. Die Verrechnung der Stromtarife erfolgte zu dieser Zeit nach der Größe des Grundbesitzes. Bei 1-8 Joch kostete der Strom 0,50 Schilling pro Monat, der Höchsttarif lag bei einem Grundbesitz über 35 Joch bei 2,50 Schilling pro Monat.
1927 gab es erstmalig auch Stromzähler für die Erfassung der elektrischen Arbeit. Bei Dunkelheit sollten keine Motoren betrieben werden. In dieser Zeit gab es aber auch Diskussionen und Unsicherheit, ob sich Strom bzw. E-Werke auf die Gesundheit negativ auswirken könnten.
1930-1939
Bedingt durch wirtschaftliche Schwierigkeiten musste die Dachpappenfabrik
von Herrn Michael Mangold ihren Betrieb einstellen. Dadurch standen die EZ 36
der KG Radersdorf, die EZ 40 der KG Großwilfersdorf und die EZ 84 der KG
Lindegg zum Verkauf. Die E-Werks Genossenschaft Großwilfersdorf nützte unter
Obmann Anton Heinrich diese historische Möglichkeit und Erwarb die Liegenschaft
am 31. Oktober 1930. Somit hatte die Genossenschaft mit der nun erworbenen
„Mangold Mühle“ erstmals die Möglichkeit Strom selbst zu erzeugen. Dieser
Gebäudekomplex beherbergt bis heute die Firmenzentrale und das Kraftwerk 1
(KW1). Damit konnten der stetig steigende Bedarf und die neu dazugekommenen
Netzgebiete mit Strom versorgt werden.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde dieser Gebäudekomplex als Mahlmühle der
Herrschaft Kalsdorf bei Ilz. Eine weitere Nennung erfolgt als Liebocher
Hofmühle, gehörend zum Gut Lieboch. Im Jahr 1911 bestand für die Gemeinde
Großwilfersdorf die Möglichkeit die gesamte Liegenschaft für 4.000 Krone zu
erwerben, es fand sich dafür jedoch keine Mehrheit. So gelangte der Besitz in
fremde Hände, die den Wald schlägerten und den Grund teilten. Man war daher
sehr froh, dass durch den nunmehrigen Erwerb die Verfügungsgewalt nun doch
wieder in heimische Hände gelangte.
Im Jahr 1931 erfolgten auch der Zusammenschluss der Genossenschaften Großwilfersdorf,
Söchau-Maierhofen, Lindegg-Loimeth und Jobst und die damit verbundenen
Neuwahlen in den Vorstand und Aufsichtsrat. Obmann ÖR Anton Heinrich legte
seine Ämter zurück. Lt. Bescheid vom 14. November 1933 lautete der neue Name
der Genossenschaft „Feistritzthaler Elektrizitätswerk reg. Gen. m. unb. H.“
Der neu gewählte Obmann (1931-1933) Ing. Friedrich Lackner geboren in Cilli und
wohnhaft in Söchau wurde mit den technischen Vorbereitungen für den Bau der
E-Werks-Anlage betraut. Neu errichtet wurden im Jahr 1931 die Feistritzwehr und
die Schützenanlage des Oberwasserkanals. Repariert wurden von der
Maschinenfabrik Andritz die Doppelturbine mit 165 PS und das Riemenschwungrad. Den
elektrischen Teil der Anlage lieferte die Firma Brown Boveri aus Wien und war
zur damaligen Zeit eine der modernsten Anlagen. Die Errichtung dieses neuen
Werkes erfolgte unter größten Opfern der damaligen Genossenschafter, wurde im
30-jährigen Jubiläumsbericht ausgeführt. 1932 wurde der Stromliefervertrag mit Herrn Schlacher aufgelöst und das miterworbene
Sägewerk an Herrn Josef Posch verpachtet. Die Übernahme durch die STEWEAG konnte verhindert werden, da man nachweisen
konnte, dass man den eigenen Strom wesentlich günstiger produzieren konnte und
keine Großabnehmer vorhanden waren. 1933 wurde ÖR Anton Heinrich wieder zum Obmann gewählt und übte dieses Amt bis
1954 aus. 1936 erweiterte sich das Versorgungsgebiet um die Ortschaften Aschbach,
Ruppersdorf und Tautendorf.
1936 erfolgte die Errichtung einer Brücke über dem Mühlgang. Nach dem Ableben von Karl Doppelhofer im Jahr 1936 wurde Karl Pichler zum neuen
Betriebsleiter ernannt. Ing. Edwin Kresnik war seit 1933 Geschäftsführer.
1940-1949
Durch die laufende Erweiterung des Versorgungsgebietes und das hinzukommen
von Betrieben, wie die Molkerei oder Sägewerke, reichte bereits im Jahr 1940
der eigene erzeugte Strom nicht mehr zur Abdeckung des Bedarfes aus. Daher wurde mit der Steweag ein Stromliefervertrag
abgeschlossen und 1941 eine Netzverbindung von Großwilfersdorf nach Fürstenfeld
erbaut. Neu ans Netz angeschlossen wurden die Ortschaften Söchauberg,
Sacherberg, Steinberg, Kühberg und Herrnberg. Auch wurden weitere einzelne Gehöfte
in den älteren Versorgungsgebieten mit Strom versorgt. Ein Verkauf des
Sägeplatzes und von Bauplätzen wurde vom Vorstand abgelehnt.
Zu Kriegsende, das Versorgungsgebiet war ja Frontgebiet, kam es zu massiven
Zerstörungen an den Hochspannungsleitungen und bei den Ortsnetzen. Die
Ortsnetze Söchau und Tautendorf lagen nahezu am Boden, Aschbach, Ruppersdorf,
Maierhofen und auch Großwilfersdorf waren schwer beschädigt.
Der damalige Geschäftsführer Karl Pichler verhinderte unter Einsatz seines
Lebens die Sprengung der nahen Feistritzbrücke, indem er die Zündschnüre
abschnitt. In den Wirren des Kriegsendes, am 11.5.1945, wurde beim Generator der
Lederantriebsriemen entwendet, die Stromproduktion stand still. Die
Überlandleitung der Steweag war ebenfalls zerschossen. Behelfsmäßig wurde mit
einem alten Feuerwehrschlauch der Generator wieder angetrieben. Zusätzlich
wurde wieder Strom von der Schlachermühle bezogen. Nach sechsmonatigem
provisorischem Betrieb lieferte die Lederfabrik Steiner aus Graz einen hochwertigen
Doppelleder-Treibriemen im Gesamtgewicht von 118 kg. Um die Versorgung
sicherzustellen, wurde in weiterer Folge mit der Schlachermühle ein
Parallelbetrieb zur Stromerzeugung aufgenommen. Bereits kurz nach Kriegsende
1946/47 wurde ein Neubau der Wasserwehranlage durchgeführt. In der Festschrift
zum 30 Jahr Jubiläum im Jahr 1947 berichtet Obmann Ökonomierat Anton Heinrich
darüber ausführlich.
1948 gab es wegen Strommangels wechselweise Stromabschaltzeiten im
Versorgungsgebiet von 7-12 Uhr. Generell durften zwischen 16-20 Uhr keine
Motoren betrieben werden. 1949 wurde mit der Steweag ein neuer Stromliefervertrag verhandelt.
1950-1959
Mit dem E-Werk Fleischhacker in Blumau wurde ein Stromliefervertrag vereinbart. Da jedoch der Strombedarf immer stärker zunahm, wurde dieser an die Steweag abgetreten. Im Mai 1955 erfolgte die Umstellung der Spannung von 220 auf 380 Volt. Josef Moser folgte 1954 ÖR Anton Heinrich als Obmann. Josef Heinrich wurde 1955 zum Nachfolger von Karl Pichler zum Betriebsleiter bestellt.
1960-1969
1960 erfolgte der Umbau des Kraftwerkes bei der Zentrale. Dabei wurde die
bestehende Francis-Turbine durch eine Kaplan Turbine der Firma Kössler aus
St. Pölten ersetzt. Dadurch konnte die Leistung von 80 KW auf 160 KW verdoppelt
werden. Die Inbetriebnahme erfolgte am 8. Juli 1960. 1967 wurde eine neue
Schaltanlage durch die Firma Siemens errichtet.
1970-1979
Durch den stetig steigenden Strombedarf waren die Erneuerung und der Ausbau
sämtlicher Hochspannungsleitungen erforderlich. Um die Versorgung des
Rittscheintales sicherzustellen, wurde 1970 eine Ringleitung von
Großwilfersdorf über Herrnberg-Söchau-Maierhofen-Großwilfersdorf errichtet.
1973 übernimmt Herbert Hammerlindl die Aufgabe des Obmannes.
Um die Stromerzeugung zu erhöhen wurde 1975 der Neubau einer zweiten
Kraftwerksanlage (KW II) bei der Schlachermühle erwogen. Am 5. April 1977 wurde
der Pachtvertrag mit der Anlagenbesitzerin Frau Ingeborg Lethmair
abgeschlossen. Die Dauer der Pacht wurde bis 31.12.2074 vereinbart.
DI Otto Thaller wurde mit der Planung der Kraftwerksanlage beauftragt. Durch einen gewaltigen Eisstoß am 17. Feber 1979 wurde die Wehranlage des
Kraftwerkes I zerstört. Durch die Errichtung eines Steindammes konnte das
Kraftwerk mit verminderter Leistung weiterbetrieben werden.
1980-1989
Am 7. Jänner 1980 wurde mit dem Bau der Kraftwerksanlage II
(Schlachermühle) begonnen. Die Bauausführung erfolgte durch die Firma Heinrich
Bau aus Fürstenfeld. Die maschinelle Ausrüstung (Kaplan-Rohrturbine) erfolgte
durch die Firma Kössler, die elektronischen Einrichtungen durch die Firma
Siemens. Trotz eines starken Hochwassers, das die teilweise fertige Baustelle
zur Gänze überflutete, konnte die Anlage am 23.1.1981 fristgerecht in Betrieb
gehen. Die Gesamtkosten betrugen 12,5 Mio. Schilling. Am 20.9.1981 erfolgte
gemeinsam mit der 65 Jahr Feier der Genossenschaft die feierliche Eröffnung des
neuen Kraftwerkes. Da durch den Eisstoß im Jahr 1979 die Produktion im KW I deutlich
zurückgegangen war, beschloss man 1985 den Neubau. Baubeginn war 1986 und mit
der Bauausführung wurden die gleichen Firmen beauftragt wie beim Kraftwerk
Schlachermühle. Am 15. August 1987 konnte mit dem Probebetrieb gestartet
werden. Die feierliche Segnung erfolgte am 4. September 1988. Die Gesamtkosten für
Kraftwerk (Kaplan-Rohrturbine), Wehranlage und Schaltanlagen betrugen 21 Mio.
Schilling.
Im Jahr 1987 kam es auch zu einem Wechsel in der Geschäftsführung, Dir. Gerhard
Ruck folgte Dir. Josef Heinrich nach.
1990 -1999
In den Jahren 1990-1992 wurden Teilgebiete des Versorgungsnetzes mit neuen Hochspannungsleitungen versehen. 1993 bis 1994 wurde das sogenannte „Herrenhaus“ saniert. Es beherbergt die Büroräumlichkeiten und vier Wohnungen. Neben der Stromproduktion und -versorgung über das eigene Leitungsnetz wurde in den 90er Jahren ein weiterer Geschäftszweig sukzessive aufgebaut und erweitert. Das Installationsgewerbe und der Fachhandel und die Reparatur von Haushaltsgeräten und Unterhaltungselektronik. 1996 konnte der Neubau des Waren- und Verkaufsgebäudes in Betrieb genommen werden. Es entstand auf dem Gelände des ehemaligen Sägewerkes Posch. Die extrem starken Schneefälle des Winters 1995/96 führten durch Schneebruch zu längeren Stromversorgungsunterbrechungen in den Bereichen Lindegg, Jobst und Loimeth. Im Jahr 1999 folgte dem langjährigen Obmann Herbert Hammerlindl, Bürgermeister Johann Urschler in dieser Funktion.
2000-2009
Am Beginn des neuen Jahrtausends wurde intensiv in die
Versorgungssicherheit des Netzes investiert. Zwischen 2000 und 2003 wurde das
gesamte Mittelspannungsnetz von 5 KV auf 20 KV umgerüstet. Zusätzlich wurden
die Schaltanlagen und die Schaltzentrale vollständig erneuert. Die gesamte
Investitionssumme betrug dafür 1,2 Mio. Euro.
2003-2004 erfolgte die Planung und der Bau des Biomasse Heizwerkes mit einer
nunmehrigen Leistung von 2.600 KW. Die feierliche Eröffnung erfolgte am 26.
Oktober 2005. In mehreren Bauabschnitten wurde das Fernwärmenetz laufend
erweitert.
Die E-Werks Genossenschaft wurde dadurch auch zu einem Wärmelieferanten.
2004 wurde der Beschluss zum Neubau einer Kraftwerksanlage in Maierhofen (KW
III) gefasst. Im November 2007 konnte das Kraftwerk in Betrieb genommen werden.
Am 14. Juni 2008 erfolgte vor Ort die Segnung des Kraftwerkes mit einem großen
Eröffnungsfest. Der Bau erfolgte durch die Firma Heinrich Bau, die Turbine (Kaplan-Schacht-Turbine)
stammt von der Firma Hydro Energy aus Oberösterreich, die technische
Ausstattung von der Firma Siemens. Die Gesamtbaukosten inklusive Grundablösen
betrugen rund 2 Mio. Euro. Dieses Kraftwerk wurde bereits unter größter Rücksichtnahme
auf den Naturschutz errichtet. Kostenintensive ökologische Begleitmaßnahmen wie
zum Beispiel eine Fischaufstiegshilfe und Ausgleichsflächen wurden dabei
umgesetzt.
Die bestehende 20 KV Freileitung im Waldstück vom Fuchsberg nach Lindegg wurde
2009 durch eine Erdkabelleitung ersetzt. Dadurch konnte die Netzsicherheit
insbesondere bei Schneebruch im Winter deutlich verbessert werden. Der Bereich der Installationstechnik wurde um das Alarmanlagenservice und die
moderne Bus Technologie erweitert. Für die Fa. Haas Fertigbau in Großwilfersdorf erfolgt österreichweit die Montage
der Elektroinstallationen bei den Fertighäusern. Durch die Deregulierungsmaßnahmen auf EU-Ebene kam es zu einem verstärkten
Wettbewerb auf dem Strommarkt. Während die Netzpreise amtlich vorgegeben sind
und mit diesen Preisen die E-Werks Genossenschaft ihr weitläufiges Netz laufend
modernisiert und aufrechterhält, unterliegt der Strompreis dem freien
Wettbewerb.
2010-heute
Durch die EU-Wasserrahmenrichtlinie wurde eine Verbesserung der Umweltqualität der Fließgewässer festgelegt. Daher wurde es notwendig, auch bei bereits bestehenden Flusskraftwerken die Flussaufwärtswanderung der Fische zu ermöglichen. Durch den Bau von Fischaufstiegshilfen beim Kraftwerk Zentrale und Schlachermühle wurde 2015/2016 dieser ökologischen Maßnahme entsprochen. Somit erfüllen alle drei Flusskraftwerke des Feistritzthaler Elektrizitätswerkes die höchsten ökologischen Ansprüche. Mehr als 900 Fische wurden an einem einzigen Tag in einer Fischaufstiegshilfe gezählt. Um die Gewässergüte der Feistritz weiter zu verbessern, wurde auch eine Restwasserdotierung des Altarmes beim Kraftwerk I Zentrale notwendig. Damit dieses Wasser nicht ungenützt über die Wehr fließen muss, wurde 2016 ein Restwasserkraftwerk (Kaplan-Schacht-Turbine der Firma Watec Hydro) an dieser Wehr als nunmehr viertes Kraftwerk errichtet. In Summe betrugen die Investitionskosten für alle diese ökologischen Maßnahmen mehr als 1 Mio. Euro.
Neben der Stromerzeugung aus Wasserkraftwerken hat das E-Werk Großwilfersdorf auch zwei Photovoltaikanlagen mit insgesamt 25 KWp in Betrieb, die eine Strommenge für den Jahresverbrauch von rund 6 Haushalten zur Verfügung stellen.
Im Bereich des Heizkraftwerkes erfolgte eine Erweiterung des Fernwärmenetzes mit nunmehr 6.200 Meter Fernwärmeleitungen und 68 Anschlüssen.
Im Bereich der Netzversorgung startet im Jahr 2017 die flächendeckende Umstellung der Messzähler auf die Smart-Meter Technologie. Dadurch soll der Energieeinsatz noch effizienter erfolgen und die Stromkunden können ihren Energieverbrauch noch besser steuern.